Sonderveröffentlichung der Waiblinger Kreiszeitung 12. Juni 2021:

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Gelenke sind wahre Wunderwerke der Natur

Davon hat der Mensch etwa 140 in seinem Körper und die sechs größten sind Schulter-, Ellenbogen-, Hand-, Hüft-, Knie- und Sprunggelenk. Sie alle werden ständig beansprucht und sind sehr hohen Belastungen ausgesetzt.

Im Alter oder nach einem schweren Unfall kann es zu Verschleißerscheinungen im Kniegelenk kommen. Diese sogenannte Kniearthrose hat Schmerzen und starke Bewegungseinschränkungen zur Folge. Wenn konservative Behandlungsmethoden nicht mehr ausreichen, kann der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks helfen.

Für Patienten, die unter einer Kniearthrose leiden, gibt es eine Vielzahl konservativer Behandlungsmethoden, mit denen sich die Beschwerden in Schach halten lassen. Dazu gehören etwa Orthesen und Einlagen zur Korrektur der Beinachse, Krankengymnastik, Rehasport sowie Knorpelschutzpräparate als Tabletten oder Injektionen. „Bei einer fortschreitenden Arthrose kann es jedoch sein, dass konservative Maßnahmen nicht mehr ausreichen, um den Schmerz in den Griff zu bekommen. Dann sollte ein operativer Eingriff zum Einsatz eines künstlichen Kniegelenks in Betracht gezogen werden“, rät Gelenkspezialist Dr. Karsten Reichmann. Der Facharzt für Chirurgie, Orthopädie und Unfallchirurgie ist Ärztlicher Leiter des EndoProthetikZentrums (EPZ) Waiblingen und betreibt zusammen mit Andreas Schlüter, Facharzt für Chirurgie, Notfallmedizin und Chirotherapie, eine Gemeinschaftspraxis am Alten Postplatz in Waiblingen.

Das Design von Knie-Endoprothesen wurde stets verbessert

Bei dem sogenannten Oberflächenersatz im Kniegelenk werden Oberschenkel- und Schienbeinknochen mit einer Metallprothese überzogen und dazwischen ein hochbelastbares Kunststoffinlay eingefügt. „Das Design dieser Knie-Endoprothesen wurde stets verbessert. Dadurch lässt sich eine deutliche Verbesserung der post-operativen Beweglichkeit erreichen, sodass zum Beispiel auch das Sporttreiben nach einer solchen OP wieder möglich ist“, erläutert Dr. Karsten Reichmann. Der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks ist ein mittelgroßer operativer Eingriff, der einen stationären Aufenthalt von etwa einer Woche nötig macht, gefolgt von einer circa dreiwöchigen Reha. Moderne Knie-Endoprothesen sind in geschlechterspezifischen Ausführungen sowie mit speziellen Legierungen für Allergiker verfügbar. Neben einem vollständigen Oberflächenersatz (Totalendoprothese) ist auch ein teilweiser Ersatz (Teilendoprothese) auf der Innen- oder Außenseite des Kniegelenks möglich.

Computergestützte Operationen in hochmodernen OP-Räumen

Dr. Karsten Reichmann ist seit 30 Jahren in der Chirurgie tätig und hat schon mehrere tausend Operationen durchgeführt, für ihn gehört der Einsatz eines künstlichen Kniegelenks zum chirurgischen Alltag. Seine Operationen führt er computergestützt in den hochmodernen OP-Räumen der Waiblinger Zentralklinik durch, die sich im gleichen Gebäude wie seine Praxis befindet. „Das hat den großen Vorteil, dass ich diePatienten von A bis Z und aus einer Hand betreuen und behandeln kann – von der ersten Vorstellung bei uns in der Praxis bis zu den Kontrolluntersuchungen nach der OP.

In den vergangenen Monaten hat Dr. Reichmann beobachtet, dass Patienten ihre bereits geplanten Knie-OPs aus Angst vor einer Coronavirus-Infektion verschoben haben. „Solche Ängste sind unbegründet“, betont der Mediziner. In der Waiblinger Zentralklinik setze man standardmäßig umfangreiche Hygienemaßnahmen um, zudem werden die Patienten vor und nach der Operation auf Corona getestet, ebenso werde das gesamte Personal regelmäßig getestet.

Moderne Knieprothesen machen auch das Sporttreiben wieder möglich

Neben der Implantation von künstlichen Kniegelenken kümmert sich Dr. Karsten Reichmann auch um die operative und nicht-operative Behandlung von anderen Gelenk- und Sportverletzungen, Andreas Schlüter legt seinen Schwerpunkt auf verschiedene allgemeinchirurgische Eingriffe. Parallel zu ihrer Praxistätigkeit kümmern sich die beiden Ärzte auch um die sportmedizinische Betreuung von Profisportlern aus Vereinen wie dem VfB Stuttgart, RB Leipzig und TVB 1898 Stuttgart.

 

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